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Matthias Helberg Versicherungsmakler e.K. hat 4,93 von 5 Sternen 432 Bewertungen auf ProvenExpert.com
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  • +++ Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Psychotherapie +++
  • +++ Versicherungsmakler als Vertrauensperson im BU-Leistungsfall +++
  • +++ Vor 25 Jahren habe ich meine erste Berufsunfähigkeitsversicherung vermittelt +++
  • +++ Berufsunfähig wegen Post-Covid: Alte Leipziger zahlt 58.000 Euro plus Rente +++
  • +++ Getsurance verkauft – was wird nun aus den BU-Verträgen? +++
Helbergs Versicherungsblog
Helbergs Versicherungsblog mit Schwerpunkt BU, Einkommenssicherung, Arbeitsunfähigkeit - viel gelesen und oft zitiert
22
Apr
2024

Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Psychotherapie

Kategorie: BU-Versicherung, Medienecho, Publikationen  ·  Autor: Matthias Helberg  ·  0 Kommentare

Kann man eine Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Psychotherapie abschließen? Wie sind die Chancen, worauf muss man achten? Wann kann man sich eine Anfrage sparen?

Kann man trotz Therapie noch eine BU abschließen?

Bei immer mehr Menschen werden psychische Erkrankungen diagnostiziert. Aber nicht jeder, der eine Psychotherapie macht, leidet unter Beschwerden.

Wenn es psychische Beschwerden gibt, können diese mit Schule, Studium oder Beruf zu tun haben. Es gibt aber auch andere Faktoren.

Wenn Sie noch keine 35 sind, ein Studium abgeschlossen haben und nun berufstätig sind, spielt eine Therapie bei einem Versicherer keine Rolle mehr, wenn sie vor mindestens zwei Jahren beendet wurde.

Das alles und noch viel mehr spielt eine Rolle, ob Sie trotz Psychotherapie eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bekommen, auf die Sie sich auch verlassen können.



Warum geht es immer wieder um das Thema Psyche?

Das Thema Psyche und Psychotherapie spielt in der BU-Versicherung eine wichtige Rolle. Zum einen, weil psychische Vorerkrankungen in der Berufsunfähigkeitsversicherung ebenso wie bei den Krankenkassen und der Deutschen Rentenversicherung die häufigsten Ursachen für Arbeitsausfälle darstellen.

Diese Tatsache beobachten wir immer wieder auch bei den Leistungsfällen unserer Kundinnen und Kunden. Das können Sie hier im Blog unter Artikeln wie Berufsunfähig wegen Post-Covid: Alte Leipziger zahlt 58.000 Euro plus Rente oder Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt 50.000 Euro plus 2.100 Euro BU-Rente nachlesen.

Die Corona-Zeit hat ihre Spuren hinterlassen und langsam werden sie sichtbar, was zu befürchten war.

Zum anderen ist das Psycho-Thema so wichtig, weil bei immer mehr Menschen psychische Erkrankungen diagnostiziert werden, immer mehr Menschen eine Psychotherapie machen – und beides in der Regel beim Abschluss einer BU angeben müssen.

Besonders erschreckend ist, dass immer häufiger schon Jugendliche und sogar Kinder betroffen sind. Im Jahr 2021 waren psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen die häufigste Ursache für einen Krankenhausaufenthalt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, mussten in diesem Jahr fast 81.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren wegen solcher Diagnosen stationär behandelt werden.

Seit Jahren Dauerthema: Psyche als Abrechnungsdiagnose

Zusätzlich zu den realen „F-Diagnosen“ kommt der Umstand, dass viele Ärztinnen und Ärzte recht kreativ beim Stellen von Diagnosen und deren Abrechnung vor allem mit den gesetzlichen Krankenkassen sind.

Eigentlich sind Sie gesund, wollen sich aber ein paar Tage krankschreiben lassen: Was macht der Arzt, der Ihnen helfen will? Er notiert als Diagnose etwas mit Psyche. Denn das kann man weniger gut nachweisen als etwas, von dem es ein Röntgenbild geben könnte.

Noch auffälliger sind nicht nur hier, sondern auch bei einigen anderen Kollegen, Gynäkologinnen und Gynäkologen, die anscheinend geradezu dazu prädestiniert sind, psychische Krankheiten zu diagnostizieren.

Mal muss bei einer Schwangeren eine psychische Diagnose gestellt werden, damit die Krankenkasse die Kosten für eine bestimmte Vorsorgeuntersuchung übernimmt.

Ein anderes Mal sagt der Arzt, alles sei in Ordnung, rechnet hinterher aber eine hypochondrische Störung (ICD-Code F45.2) mit der Krankenkasse ab. Das sind nur 2 Beispiele von Dutzenden, die uns vorliegen.


Versicherer im Dilemma

Wer eins und eins zusammenzählen kann, wird sich nicht wundern, dass die BU-Versicherer beim Abschluss sehr genau hinschauen, wenn eine sogenannte „F-Diagnose“ als Vorerkrankung angegeben wird.

„F“ bezeichnet bei ICD-Codes die Gruppe der Diagnoseschlüssel psychischer Erkrankungen. Mit unserer ICD-Code-Suche können Sie solche Codes „knacken“, wenn sie Ihnen in ärztlichen Unterlagen oder Auskünften Ihrer Krankenkasse begegnen.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung Anbieter stehen aber auch vor einem Dilemma: Sollen sie Risiken eingehen und Kunden gewinnen oder lieber kein Risiko eingehen, dann aber auch keine neuen Kunden gewinnen?

Traditionell sind Lebensversicherer eher vorsichtig. Lieber schließen sie Vorerkrankungen vom Versicherungsschutz aus. Oder sie lehnen einen Antrag gleich ab, statt das Risiko eines überproportional wahrscheinlichen Leistungsfalles zu übernehmen. Auch, wenn das Kunden kostet.

Aber auch die BU-Versicherer können es sich nicht leisten, die Realität zu ignorieren. Das sture Aussortieren von Menschen mit psychischen Problemen kann irgendwann selbst zum Geschäftsrisiko werden.

Dies erklärt, warum zumindest einige Versicherer inzwischen versuchen, beim Thema Psyche zu differenzieren.

Immer mehr Menschen machen eine Psychotherapie. Wie wirkt sich das beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung aus?

Kann man eine Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Psychotherapie abschließen?

Bei den BU-Versicherern setzt also langsam ein Umdenken ein.

Wenn jemand beispielsweise wegen des Todes eines nahen Verwandten einige Tage aus der Spur war und mit der Diagnose Anpassungsstörung krankgeschrieben war, sollte das eigentlich kein Grund für besondere Maßnahmen sein. Aber selbst in so einem Fall sind sich die Versicherer nicht einig.

Manche Menschen machen eine Therapie, um sich selbst zu optimieren, z.B. um besser zu verkaufen. Andere versuchen in einer Psychotherapie, Konflikte mit den Eltern aufzuarbeiten, ohne deswegen unter Beschwerden zu leiden. Einfach, um das Thema guten Gewissens abschließen zu können.

Aber die meisten werden wohl eine Therapie machen, um ihre Beschwerden loszuwerden, um endlich ein zufriedeneres Leben führen zu können. Unter ihnen gibt es wiederum solche, bei denen Schule, Studium und Beruf nicht beeinträchtigt sind. Und es gibt diejenigen, bei denen sich über Jahre Fehlzeit an Fehlzeit, Krankschreibung an Krankschreibung reiht.

Ausschlaggebend sind Beschwerdefreiheit und möglichst kein Bezug zur beruflichen Tätigkeit

Ob Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung (auch Dienstunfähigkeitsversicherung, auch Erwerbsunfähigkeitsversicherung) trotz einer Psychotherapie abschließen können, hängt immer von allen Details ab. Also auch von Ihrem Alter, Ihrem Beruf und eventuell anderen Vorerkrankungen.

Schwierig wird es immer dann, wenn zu den rein psychischen Diagnosen auch noch psychosomatische Krankheiten hinzukommen. Also solche Krankheiten, deren Ursachen sich nicht oder nicht vollständig körperlich erklären lassen.

Wenn Sie zwar eine Therapie gemacht haben, aber nachweislich keine Beschwerden hatten und nicht mit einer „F-Diagnose“ krankgeschrieben waren, kann es unter den besten Umständen mit dem BU-Abschluss funktionieren. Immer vorausgesetzt, dass keine weiteren Risikofaktoren bestehen oder bestanden.

Auch ausschlaggebend: Läuft die Therapie noch oder wie lange ist sie schon abgeschlossen?

Für die Versicherer macht es einen Riesenunterschied, ob Sie vor 2, 3 oder 5 Jahren Ihre Therapie beendet haben, oder aktuell noch in Therapie sind.

Bitter, aber leider wahr: Wenn Sie seit mehreren Jahren in Therapie sind und vielleicht noch Zeiten der Arbeitsunfähigkeit mit psychischen oder gar psychosomatischen Diagnosen dazukommen, machen Sie sich aktuell lieber keine Hoffnung auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Jedenfalls auf keine, auf die Sie sich verlassen können. Wir sehen aktuell jedenfalls keine Chance.

Wenn Sie die Therapie noch gar nicht begonnen haben, aber bereits ein Erstgespräch, eine probatorische Sitzung stattgefunden hat, sind viele Versicherer vorsichtig: Eben, weil sie noch nicht richtig einschätzen können, was die Ursache ist. Und ob Sie die Therapie erfolgreich beenden werden. Auch hier gilt, dass der Anlass für die Therapie und die Frage nach Beschwerden eine Rolle spielt.

Nicht ausschlaggebend: Wer die Therapie bezahlt hat

Was überhaupt keine Rolle spielt, ist die Frage, wer die Therapie bezahlt hat. Manche Psychotherapeuten werben damit, dass man eine bei ihnen privat bezahlte Therapie beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung nicht angeben müsse. Damit erweisen sie ihren Patientinnen und Patienten einen Bärendienst. Man könnte es auch als Anstiftung zur arglistigen Täuschung bezeichnen.

Warum? Weil die Versicherer zwar nach Therapien (teilweise auch beabsichtigten) fragen, aber eben nicht nur nach solchen, die von der Krankenkasse oder der privaten Krankenversicherung bezahlt wurden.

Therapie ist Therapie, egal wer sie bezahlt. Siehe auch im Artikel „Die Therapie habe ich privat bezahlt. Trotzdem angeben?“

Was sollten Psychotherapeuten vor der Therapie ansprechen?

Was Psychotherapeutinnen und -therapeuten tun können, um ihren Patienten etwas Gutes zu tun? Sie können sie auf die Auswirkungen einer Psychotherapie beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung hinweisen.

In nicht dringenden Fällen kommt dann erst der Abschluss der BU und dann die Therapie.

Was muss man beim Abschluss einer BU angeben?

Was Sie dem Versicherer beim Abschluss angeben müssen, richtet sich nach den Fragen im Antrag des jeweiligen Versicherers. Jeder Versicherer entscheidet selbst, welche Fragen er in welcher Form stellt.

Manche Versicherer fragen in Bezug auf Therapien nach den letzten 10 Jahren, andere nach den letzten 5 oder 3 Jahren.

Wenn Sie Akademiker(in) sind, noch keine 35 Jahre alt und berufstätig sind, liegt der kürzeste Zeitraum, der aktuell erfragt wird, bei 2 Jahren.

Vorher stattgefundene und beendete Therapien fallen demnach sozusagen unter die Verjährung. Sie brauchen sie also nicht anzugeben.


Wie stehen die Chancen, wenn man eine Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Psychotherapie abschließen will?

Je länger die Therapie her ist, desto größer sind Ihre Chancen auf Versicherungsschutz. Je weniger Zeit vergangen ist, desto eher müssen Sie mit einem Ausschluss psychischer Erkrankungen, einer Rückstellung oder gar einer Ablehnung rechnen.

  • Ein Ausschluss bedeutet, dass psychische Erkrankungen als Ursache einer Berufsunfähigkeit und zur Ermittlung des Grad der Berufsunfähigkeit von mindestens 50 Prozent nicht berücksichtigt werden.
  • Eine Rückstellung bedeutet, aktuell kann Ihr Antrag nicht angenommen werden, Sie können es aber in ein paar Jahren erneut versuchen.
  • Eine Ablehnung bedeutet: Keine Chance auf Versicherungsschutz, Sie können sich bei diesem Versicherer weitere Mühen sparen.

Hier nochmals unser Hinweis: Wenn Sie Akademiker(in) sind, noch keine 35 Jahre alt und berufstätig sind, spielt eine Psychotherapie bei einem Anbieter keine Rolle mehr, wenn seitdem 2 Jahre vergangangen sind.

Was ist, wenn man beim BU-Abschluss die Therapie einfach nicht angibt?

Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung die Psychotherapie verschweigen? Das ist keine Kleinigkeit. Wenn Sie absichtlich die Therapie verschweigen, weil Sie genau wissen, dass Sie ansonsten nicht versichert werden würden, nennt man das arglistige Täuschung.

Die Folgen einer arglistigen Täuschung? Sie können noch in vielen Jahren Ihren Versicherungsschutz sogar rückwirkend wieder verlieren. Aber der Versicherer kann Ihre bezahlten Beiträge behalten. Ihr BU-Vertrag existiert dann nicht mehr. Und Sie bekommen auch keinen neuen mehr. Wir nennen das einen „BU-GAU„.


Wie gehen Sie am besten vor, wenn Sie eine Therapie anzugeben haben und eine BU abschließen wollen?

Am besten probieren Sie es erst gar nicht auf eigene Faust aus. Jeder Versicherer, bei dem Sie einen Antrag stellen, speichert Ihre Daten. Selbst wenn kein Vertrag zustande kommt, können die Versicherungsgesellschaften, die mit dem HIS zusammenarbeiten, diesen Umstand (aber nicht den Grund dafür) dort einmelden. Überall hinterlassen Sie für sich selbst „verbrannte Erde“ .

Wesentlich sicherer für Ihre Daten und effizienter in der Vorgehensweise ist eine Risikovoranfrage, wie sie inzwischen viele Versicherungsmakler anbieten. Das ist auch deswegen sinnvoll, weil sich die Versicherer keinesfalls immer einig sind: Wo vier Versicherer ein Problem sehen, macht Ihnen der fünfte Versicherer vielleicht ein akzeptables Angebot.

Bei uns ist die anonyme Risikovoranfrage ein kostenloser Service.


Interview in der Wiwo zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Psychotherapie

Die Wirtschaftswoche WiWo veröffentlichte am vergangenen Sonntag ein Interview mit Matthias Helberg. Thema: Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Psychotherapie. Dabei ging es auch allgemein um psychische Vorerkrankungen und deren Auswirkungen auf die BU. Welch Zufall! 😉

Das Interview erschien unter dem Titel „Wer glaubt, schlauer als die Versicherer zu sein, wird eines Besseren belehrt“. Das Interview führte Clara Thier. Sie finden es unter diesem Link. Schönen Dank an Frau Thier und die Redaktion der WiWo dafür!


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