Wenn Sie einen Berufsunfähigkeitsversicherung Test suchen, achten Sie darauf, ob er noch aktuell ist. Und welche Kriterien überhaupt getestet wurden.
Inhalt
- Warum ein Berufsunfähigkeitsversicherung Test?
- Wer testet eigentlich Berufsunfähigkeitsversicherungen?
- Und wer testet die Berufsunfähigkeitsversicherungs-Tester?
- Unterschiedliche Kriterien = unterschiedliche Testsieger
- Viele Siegel = viel Freude bei Versicherern und Testern
- Das Problem mit der Aktualität von BU-Tests
- Weiterführende Links
- Anfrage stellen
Warum ein Berufsunfähigkeitsversicherung Test?
Für Berufsunfähigkeitsversicherungen gibt es keinen TÜV, kein Zulassungsverfahren, keine Genehmigung der Versicherungsbedingungen. Nur eine grobe gesetzliche Definition, was unter Berufsunfähigkeit zu verstehen ist. Jeder Versicherer kann seine eigenen Versicherungsbedingungen formulieren. Die sind gerade im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung sehr schwer zu verstehen. Nicht zuletzt, weil so viele Berufsunfähigkeits-Klauseln in ihnen verwendet werden. Da wundert es nicht, dass diese „Marktlücke“ der Überprüfung so einige Institutionen und Firmen auf den Plan ruft.
Wer testet eigentlich Berufsunfähigkeitsversicherungen?
Die bekanntesten Tester von Berufsunfähigkeitsversicherungen sind:
- Stiftung Warentest mit ihrer Zeitschrift „Finanztest“;
- Das Software- und Analysehaus Morgen&Morgen;
- Das Software- und Analysehaus Franke&Bornberg;
- Das Softwarehaus Softfair;
- Die Zeitschrift „Ökotest“.
Und wer testet die Berufsunfähigkeitsversicherungs-Tester?
Niemand. Das bedeutet: Jeder, der meint, irgendetwas zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung in Form eines Tests beitragen zu können, kann das auch machen. Jeder Tester sucht sich die Kriterien aus, die er für sinnvoll oder wichtig erachtet. Manche gehen mehr nach dem Preis, andere nach bestimmten Klauseln in den Versicherungsbedingungen. Wiederum andere versuchen, auch Themen wie Erfahrung, Annahmepolitik oder Entscheidungen im Leistungsfall in den Test einzubeziehen.

Unterschiedliche Kriterien führen zu unterschiedlichen Testsiegern.
Unterschiedliche Kriterien = unterschiedliche Testsieger
Da die Unternehmen, die einen Berufsunfähigkeitsversicherung Test veröffentlichen, sich ihre Kriterien selber aussuchen und sie auch unterschiedlich gewichten können, ist es kein Wunder, dass es bei unterschiedlichen Tests oft auch unterschiedliche Testsieger gibt. Mehr noch: Durch die Auswahl bestimmter Kriterien und Nichtbeachtung anderer Kriterien lässt sich die Reihenfolge der Testsieger beeinflussen und steuern. Ob unbeabsichtigt oder beabsichtigt.
Um den Wert eines Berufsunfähigkeitsversicherungs-Tests zu verstehen, muss man also eine gute Vorstellung davon haben,
- welche Auswahl Kriterien für eine Berufsunfähigkeitsversicherung es überhaupt gibt;
- ob alle Kriterien gleich bedeutend gewichtet werden sollten, oder die einen wichtiger als andere sind;
- ob bestimmte Punkte, die man selber für wichtig hält, überhaupt im Test berücksichtigt wurden.
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Viele Siegel = viel Freude bei Versicherern und Testern
Da sich inzwischen sehr viele Versicherungsvermittler aber auch Verbraucher an Testergebnissen und Testsiegeln orientieren, freuen sich die Versicherer natürlich über jedes Testsiegel. Ein „sehr gut“ von Stiftung Warentest macht schon etwas her. Dafür zahlen die Versicherer auch ordentlich. So beträgt die Lizenzgebühr für ein Test-Logo der Stiftung Warentest zwischen 7.700 und 30.000 EUR. Die Lizenzgebühr gilt pro Tarif und nur solange, wie sich an ihm nichts ändert. Bei solchen Summen wird man die Frage stellen dürfen, ob es da vielleicht ein gemeinsames Interesse von Testern und Logo-Abnehmern an möglichst guten Testergebnissen gibt? Schließlich wird selbst ein Lebensversicherer ungern so viel Geld für ein „befriedigend“-Logo ausgeben.
Das Problem mit der Aktualität von BU-Tests
Viele Versicherer ändern ihre Versicherungsbedingungen inzwischen einmal jährlich oder öfter. Das führt dazu, dass manche Testergebnisse der Berufsunfähigkeitsversicherungen schon bei Veröffentlichung veraltet sind. Nur wenn exakt aufgeführt ist, welcher Tarif, welche Versicherungsbedingungen, welches Druckstück mit welchem Datum getestet wurde, hat man überhaupt eine Chance, das zu erkennen.
Einer der größten Fehler, den Verbraucher, aber auch nicht spezialsierte Kollegen machen: Die Testergebnisse verschiedener Tester als Entscheidungsbasis nehmen: Wegen der häufigen Änderungen in den Versicherungsbedingungen werden vermutlich ganz unterschiedliche Tarifversionen getestet. Folglich ist die Aussagekraft solcher Test-Vergleiche sehr gering.
Weiterführende Links
- Finanztest Berufsunfähigkeitsversicherung Test 2013: Avanti dilettanti
- „Ein hirnverbrannter BU-Test“
- BU-Test 2015: Stiftung Warentest zeigt sich berufsunfähig
Zuletzt aktualisiert am 03.10.2017 Berufsunfähigkeitsversicherung Test