Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ ihre Leser an der Nase herumführt. Hier mit dem gelöschtem Leserbrief von Jürgen Stellpflug, Chefredakteur von Öko-Test.
Ein Schritt vor – zwei Schritt zurück. Da berichtet endlich – muss man sagen – einmal eine angesehene Deutsche Tageszeitung kritisch über den seit Jahrzehnten von den Medien unkritisch beäugten institutionalisierten Verbraucherschutz – und dann das!
„TÜV, Stiftung Warentest und Co. – Vorsicht, Verbraucherschützer“
…titelt die FAZ online am 25.01.2014. Man erwähnt den ADAC und seine Statistik-Affäre, die Stiftung Warentest und die erfolgreiche Klage von Ritter Sport und fragt sich, wem Verbraucher noch vertrauen können.
Die Antwort liefert die FAZ zum Glück gleich mit. Als „Verbraucherwissenschaftler“ hat man mit Andreas Oehler, Professor für Finanzwirtschaft an der Universität Bamberg und Direktor der Forschungsstelle Verbraucherfinanzen und Verbraucherbildung, gleich einen total unabhängigen Experten für die Leser in petto:
„Fragt man Verbraucherwissenschaftler wie Andreas Oehler, wer nun der beste Tester im ganzen Land sei, lautet sein Votum: „Wenn man die drei Kriterien zusammennimmt, dann ist die Stiftung Warentest am ehesten diejenige, bei der grundsätzlich alle drei Kriterien erfüllt sind.“
Oder kurz gesagt:
Stiftung Warentest testet Stiftung Warentest mit SEHR GUT
Denn Professor Oehler ist nicht irgendein Professor. Sondern total zufällig Verwaltungsratsvorsitzender der Stiftung Warentest.
Nun ja: Fehler passieren. Was einen Berufsunfähigkeitsversicherung Test angeht, ist Stiftung Warentest ja ganz groß im Fehler machen. Man kann sie korrigieren, aus ihnen lernen, oder sie unter den Teppich kehren. Die FAZ hat sich anscheinend für letzteres entschieden.
FAZ löscht Leserbrief von Jürgen Stellpflug
Wer den Hintergrund von Professor Oehler nicht kennt, dem wird nichts auffallen. Wem aber etwas aufgefallen ist, ist Jürgen Stellpflug, Chefredakteur der Zeitschrift Öko-Test, die ebenfalls in dem Artikel vorkommt. Und für die sich der Herr Professor komischerweise nicht ganz so erwärmen konnte.
Der Leserbrief von Jürgen Stellpflug wurde erst veröffentlicht, sein Name im Artikel korrigiert, der Leserbrief dann jedoch wieder gelöscht. Auf entsprechende Nachfragen meinerseits, z.B. auf der Facebook Seite der FAZ wurde nicht reagiert. Ich dokumentiere den Leserbrief hier:
Wir lernen: Wollen wir als Leser nicht vollends für doof verkauft werden, müssen wir wohl selber recherchieren…
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