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Helbergs Versicherungsblog
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01
Feb
2011

Asstel gewinnt Saturn für Versicherungsvertrieb. Saturn verliert ersten Kunden.

Kategorie: Verbraucherschutz, Versicherungsvertrieb  ·  Autor: Matthias Helberg  ·  3 Kommentare

Es ist gerade zwei Wochen her, da erregte die Meldung Aufsehen, dass Tchibo den Vertrieb von Versicherungen des Direktversicherers Asstel eingestellt  hat. Nun ist bekannt, wer mit offenbar gleichen Methoden in Tchibos Fußstapfen tritt: Geiz ist geil – Saturn. Wie bereits  Tchibo kann auch Saturn anscheinend keine Erlaubnis zur Versicherungsvermittlung vorweisen – diese ist aber Pflicht, wenn man Versicherungen vermitteln will.

In großen Lettern wirbt heute Saturn auf der eigenen Homepage:  „SOFORT PROFITIEREN! DER SATURN-TIPP: RICHTIG VERSICHERT, RICHTIG GESPART!“  Wie kann eigentlich jemand, der bislang Toaster und Handys verkauft, seriös beurteilen, ob Sie richtig versichert sind? Eben: Gar nicht.

Nicht umsonst müssen Versicherungsvermittler seit Jahren ihre Qualifikation nachweisen, bevor sie eine entsprechende Gewerbeerlaubnis bekommen: Versicherungen sind keine Waschmaschine. Wenn es im Schadensfall oft genug um die nackte Existenz geht – wer kräht da nach ein paar Euro mehr oder weniger Versicherungsprämie? Aber diese Erkenntnis hat man auch bei Stiftung Warentest noch nicht gewinnen wollen und schafft lieber per Finanztest – “Schnelltest‘ erst einmal Aufmerksamkeit für Saturn & Asstel. Im übrigen wieder einmal mehr, ohne darüber aufzuklären, dass der Direktversicherer wegen des Fernabsatzes nicht zur Kundenberatung verpflichtet ist. Wenn die Verbraucher das wüssten…

Branchenkennern stellt sich auch die Frage, welche Rolle eigentlich die Asstel ProKunde Versicherungskonzepte GmbH spielt, die als gebundener Versicherungsvertreter nicht der Erlaubnispflicht unterliegt und über die das Geschäft anscheinend abgewickelt wird oder wurde? Versicherungsvertreter eines Direktversicherers klingt jedenfalls nach einem Widerspruch in sich – denn Direktversicherer zeichnen sich eigentlich dadurch aus, dass sie ihre Produkte eben nur direkt – also ohne Versicherungsvermittler – vertreiben. Im Sinne der allzu oft beschworenen Transparenz in unserer Branche sollte man der Muttergesellschaft Gothaer demnach vielleicht eine Umbenennung der Tochter vorschlagen in ‚Asstel – Ausschließlichkeitsversicherer der Gothaer‘ ?

Vermutlich wird die Sache bei Saturn enden, wie bei Penny, Tchibo & Co bereits vorher:  Abmahnung, Klage, Negativschlagzeilen und irgendwann klammheimliche Einstellung des Vertriebs von Versicherungen.  Für mich persönlich ist bis dahin jedenfalls klar: Asstel hat Saturn gewonnen. Saturn verliert ersten Kunden: Mich.

Nachtrag Donnerstag, 03.02. 15:00 Uhr: Das Angebot von Saturn für Asstel-Versicherungen ist derzeit vom Netz. Das Angebot war unter diesem Link zu finden:

www2.saturn.de/webapp/wcs/stores/servlet/main?storeId=21168&catalogId=21118&langId=-3&ok=T_PRODUCTS&uk=PRODUCTS_ASSTEL

Hier lesen Sie , wie es in Sachen Saturn Versicherungen und Asstel weitergeht.

Kommentare zu diesem Beitrag

Uwe Wolff  |   2. Februar 2011 um 09:21 Uhr

Da fragt man sich natürlich, was beim Mutterhaus der Asstel, der Gothaer, in den Köpfen der Verantwortlichen vorgeht, ständig solche unheilvollen Kooperationen mit dem Einzelhandel zu suchen. Dort bezeichnet man sich ja gerne als ‚Maklerversicherer‘.

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