Was den Abschluss einer BU angeht, haben wir uns einen gewissen Ruf erarbeitet: Nämlich, ganz schön hartnäckig zu sein, um möglichst gute Lösungen für unsere Kunden zu finden.
Dass der Abschluss einer BU – will man es richtig machen – gar nicht so simpel ist, spricht sich zum Glück mehr und mehr herum. Nicht nur die Aufarbeitung der Gesundheitshistorie und deren Einschätzung durch die Versicherer ist anspruchsvoll. Auch die konkreten beruflichen Tätigkeiten, oder sportliche Aktivitäten können zu erheblichen Änderungen leichtfertigt berechneter Angebote oder mit Vergleichssoftware erstellter Listenpreise führen.
Risikovoranfragen sind daher seit Jahren ein regelmäßiger Bestandteil unseres Beratungsprozesses und werden inzwischen auch von Ökotest und (man lese und staune) Stiftung Warentest empfohlen. Nach wie vor bieten wir sie als kostenlosen Service an.
Abschluss einer BU: Nicht eine Absage nach der anderen kassieren
Lassen Gesundheitshistorie, berufliche Tätigkeit, oder sportliche Aktivitäten („Freizeitrisiken“) Zweifel an einer Normalannahme zu, ist zunächst wichtig, nicht einfach irgendwo Abschlüsse zu tätigen und so schlimmstenfalls eine Absage nach der anderen zu kassieren. Hier helfen Voranfragen, schneller zu einer Einschätzung zu kommen – und deren anonymisierte oder pseudonymisierte Durchführung schützt vor nachteiligen Datenspeicherungen bis zur Einmeldungen in das Hinweis- und Informationssystem HIS der Versicherungswirtschaft.
Erhebliche Unterschiede bei der Risikoprüfung
Wie unterschiedlich die Einschätzung bereits derselben Informationen durch verschiedene Versicherer sein kann, ist für Laien kaum vorstellbar. Deshalb stellen wir hier wieder einen Fall vor:
Der 32 jährige Diplom-Psychologe fragte Anfang April bei uns zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung an. In der Gesundheitshistorie finden sich bereits einige Einträge wie eine Überlastungs- Sehnenenzündung (Adduktorentendophatie), Knieschmerzen (Gonalgie), Muskelverhärtungen (Myogelose) im HWS-Bereich, untypische (dysplastische) Leberflecken: Alles nicht sehr dramatisch – aber bei Antragsstellung anzugeben, wenn der Versicherer entsprechend fragt. Und dann war da noch als Sport: Eishockey und vereinzeltes Tauchen. Also auf jeden Fall Grund genug für eine Risikovoranfrage, denn eine BU zu Normalbedingungen war über alles betrachtet mehr als unwahrscheinlich.
Und so sahen die Ergebnisse („Voten“) auf unsere Voranfrage aus:
Votum Anbieter A: Ablehnung
Votum Anbieter B: Tendenz 50% Risikozuschlag + 2 Leistungsausschlüsse
Votum Anbieter C: 50% Risikozuschlag, Befundberichte nötig
Votum Anbieter D: Ablehnung
Votum Anbieter E: Zurückstellung
Durchhalten lohnt sich!
Was der Risikovoranfrage folgte, war die Beschaffung weiterer Informationen und Befunde, eine weitere Prüfung durch zwei Versicherer und dann eine finale Antragsstellung. Daraufhin erfolgte eine Arztanfrage, die kein brauchbares Ergebnis ergab, dann weitere Beschaffung von Unterlagen durch den fleißigen und ausdauernden Kunden.
Das Ergebnis kam gestern, gut 5 Monate nachdem uns seine Anfrage erreichte.
Endergebnis: Annahme mit 25% Risikozuschlag
Das ist in Anbetracht der Ausgangssituation ein tolles Ergebnis für den Kunden. Der Riesenvorteil eines Risikozuschlages im Vergleich zu einem Leistungsausschluss: Es sind auch die bekannten Vorerkrankungen mitversichert, es besteht also der volle Versicherungsschutz.
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