Die Einstufung in eine bestimmte Berufsgruppe entscheidet bei der Berufsunfähigkeitsversicherung auch über die Beitragshöhe. Wessen Beruf in der falschen Berufsgruppe landet, zahlt schnell zu hohe Beiträge. Über 2.000 EUR spart jetzt einer unserer Kunden.
Die Berufsgruppe in der Berufsunfähigkeitsversicherung: Mehr Unterschiede – aber auch mehr Gerechtigkeit?
So lange ist es noch gar nicht her, da gab es in der Berufsunfähigkeitsversicherung exakt zwei Unterscheidungen von Berufsgruppen: Überwiegend körperlich tätig, oder nicht? Dann kam ein Versicherer auf die Idee, man könne ja mehr Berufsgruppen einführen und so die Beiträge weiter differenzieren: Um die Kunden zu gewinnen, die man haben will (also mit vermeintlich geringem Risiko) und um im Vergleich zum Wettbewerb einen Vorteil mehr zu haben: Günstigere Beiträge für die Zielgruppe.
Der Trend: Immer mehr Berufsgruppen
Dieser Trend hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter fortgesetzt und führt inzwischen zu kuriosen Umständen: Der Bankkaufmann, der seine nahezu 100 %ige Bürotätigkeit in der Bank ausübt, zahlt bei manchem Versicherer 1/3 weniger Beitrag in einer günstigeren Berufsgruppe, als wenn er mit gleicher Ausbildung die gleiche nahezu 100%ige Bürotätigkeit beim Finanzamt ausübte.
Oder die Studenten, die sich im Studium auf ein Lehramt befinden, können sich oft nicht nur für eine weniger lange Laufzeit der BU absichern, sie sollen auch einen deutlich höheren Beitrag zahlen, als wenn sie ein anderes Studienziel hätten. Ob sie es dann später auch so ausüben, spielt für die BU (im Prinzip) dann keine Rolle mehr.
Oder der Arzt, der auch OP’s durchführt, soll mehr für seine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlen, als der Arzt, der nicht operiert. Alles immer unter der Prämisse: Wer ein (erwartetes) geringeres Risiko hat, soll auch weniger Beitrag zahlen. Der Rest dann eben mehr.
Mir gefällt das ehrlich gesagt nicht. Aber dazu später einmal mehr. Wer sich heute versichern will, muss es nach den heute geltenden Spielregeln tun.
Falsche Berufsgruppe: Die konkrete Tätigkeit entspricht nicht dem Berufsbild
Nun gibt es zusätzlich auch noch die Möglichkeit, dass Sie in Ihrem Beruf anders tätig sind, als es das Berufsbild (der Versicherers) erwarten lässt: Zum Beispiel der Gärtner, der überwiegend Beratung macht; der Tiefbauer, der überwiegend das Aufmaß macht; der IT-Berater, der fast ausschließlich am festen Büroarbeitsplatz tätig ist. Alle diese Tätigkeiten können aus Sicht des Versicherers weniger ‚riskant‘ sein, als es dem Berufsbild in einer bestimmten Berufsgruppe entspricht. Und das kann für den Versicherten zu günstigeren Beiträgen führen.
1 Fragebogen mehr, bessere Berufsgruppe, über 2.000 EUR gespart
Schon jetzt fragen viele Versicherer in ihren Antragsformularen nicht nur nach dem Beruf, sondern – teilweise verpflichtend, teilweise als freiwillige Angabe – auch nach Ausbildung, Anteil von körperlicher oder Bürotätigkeit in Prozent, besonderen Gefahren etc. Neben der Gefahr, durch mehr Fragen unbewusst auch mehr Fehler zu machen, führen solche Angaben im Normalfall dann zu der passenden Einstufung beim jeweiligen Versicherer.
Manchmal sind aber auch zusätzliche Angaben in Form einer Tätigkeitsbeschreibung sinnvoll, um eine für den Kunden möglichst positive Einstufung in eine günstige Berufsgruppe zu erzielen.
Bei einem unserer Kunden hat das heute schön geklappt: Der Versicherer wollte zunächst auf Grund der Angaben im Versicherungsantrag eine nicht ganz so gute Berufsgruppe gewählt sehen.
Nach unserer Intervention unter Vorlage einer konkreten Tätigkeitsbeschreibung bekommt unser Kunde nun eine bessere Berufsgruppe anerkannt und spart so 61,27 € zu zahlendem Beitrag pro Jahr, bei 33 Jahren Laufzeit also voraussichtlich über 2.000.- €. Das gefällt unserem Kunden natürlich und ich freue mich mit ihm.
Sind Sie in der richtigen Berufsgruppe bei Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung eingestuft?
Kommentare zu diesem Beitrag
Als ich meine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hatte, war der „Berufsfindungsprozess“ sehr kompliziert. Man muss ja in eine Kategorie passen.
In meinem Leben habe ich schon in über 50 „Berufen“ gearbeitet. Ich finde es nicht wirklich zeitgemäß, sich derart „einordnen“ zu müssen. Kann ein Berufwechsel einen im Ernstfall in Teufels Küche bringen? Die Versicherer versuchen ja alles, um nicht zahlen zu müssen…