Erwerbsminderungsrente: Erwerbsunfähige Männer erhielten im Jahr 2010 durchschnittlich 140 EUR weniger Erwerbsminderungsrente pro Monat, als noch im Jahr 2000. Die Höhe der Erwerbsminderungsrente aus der Gesetzlichen Rentenversicherung hat sich somit innerhalb von 10 Jahren um 18% verringert. Das meldet das Portal „ihre-vorsorge.de: Eine Initiative der Regionalträger der Deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See“. Die Zahlen der Deutschen Rentenversicherung besagen,dass die durchschnittliche Höhe der Erwerbsminderungsrente für Männer von 763 EUR im Jahr 2000 auf nur noch 625 EUR im Jahr 2010 gesunken ist.
Für Frauen lag die Höhe der Erwerbsminderungsrente im Jahr 2000 bereits bei nur 616 EUR. Dennoch sank das durchschnittliche Niveau nochmals auf nur noch 571 EUR. Das ist ein Rückgang um immerhin weitere 7%. Als Grund für den starken Rückgang werden die Rentenreform des Jahres 2001 genannt sowie
„Darüber hinaus wird das Niveau der gesetzlichen Renten durch die sogenannte Riester-Reform seit 2002 schrittweise abgesenkt. Das wirkt sich auch auf die Erwerbsminderungsrenten aus.“
Das eher der Realität entsprechende Ausmaß dieser Absenkung der Erwerbsminderungsrente wird allerdings erst dann deutlich, wenn man auch die Inflation im Zeitraum 2000 bis 2010 betrachtet.
Höhe der Erwerbsminderungsrente unter Berücksichtigung der Inflation
Bei einer durchschnittlichen Inflationsrate in Deutschland im Zeitraum 2000 bis 2010 in Höhe von etwa 1,55% hätte die Höhe der Erwerbsminderungsrente nach oben angepasst werden müssen, um die Kaufkraft der Rente zu erhalten.
Die Höhe der Erwerbsminderungsrente für Männer hätte demnach durchschnittlich von 763 EUR im Jahr 2000 auf knapp 890 EUR im Jahr 2010 steigen müssen. Die Höhe der Erwerbsminderungsrente für Frauen hätte durchschnittlich von 616 EUR im Jahr 2000 auf knapp 718 EUR im Jahr 2010 steigen müssen.
Real hatte ein Mann, der eine durchschnittliche Erwerbsminderungsrente im Jahr 2010 bezog, unter Berücksichtigung der Inflation sogar 265 EUR im Monat weniger an Rente, als die Vergleichsgruppe noch im Jahr 2000 hatte. Bei den Frauen waren es immerhin 147 EUR im Monat weniger. Erschreckende Zahlen, wie ich meine. Ob die Politik eine Änderung beschließen wird, wird man abwarten müssen. Das Problem scheint laut ihre.vorsorge.de zumindest erkannt worden zu sein.
Egal, wie es kommt: Das Niveau einer durchschnittlichen Erwerbsminderungsrente reicht auf gar keinen Fall aus, um allein daraus seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Deshalb ist für die aller meisten Erwerbstätigen eine private Berufsunfähigkeitsversicherung so sinnvoll. Wer sich gar dagegen absichern will, dass er seinen Beruf (und nicht irgendeine Erwerbstätigkeit) aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann, kommt an einer solchen Berufsunfähigkeitsversicherung erst recht nicht vorbei. Für diesen Fall bietet die Gesetzliche Rentenversicherung überhaupt keinen Schutz mehr für nach 1960 Geborene.
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