Versicherungen oder Altersvorsorge? Ist Altersvorsorge, also das Sparen für das Alter, wichtiger als Versicherungen?
Eine besondere Rolle spielt für Arbeitnehmer wie Selbstständige die Altersvorsorge. Einerseits wird mehr und mehr bekannt, dass die gesetzliche Rentenversicherung in Zukunft keinesfalls mehr auch nur annähernd das Leistungsniveau erreichen kann, wie bei der jetzigen Rentnergeneration.
Andererseits verursachen verschiedenste Ereignisse seit der Jahrtausendwende eine permanente Verunsicherung, welche Art von Altersvorsorge denn nun sicher, richtig, empfehlenswert und lohnend sei. Zu nennen seien hier nur der Terroranschlag am 11. September, Aktienblase, Immobilienkrise, Bankenkrise, Staatsverschuldung, Corona, Russland-Krieg.
Außerdem stellt sich die Frage, wann man mit der Altersvorsorge beginnen soll, auf welche Art und Weise? Welche Priorität hat sie zum Beispiel gegenüber den hier genannten Versicherungen? Das alles wird auch unter Experten durchaus kontrovers diskutiert.
Aus unserer Sicht erfüllt die schönste Altersvorsorge nicht ihren Sinn, wenn man sie vorzeitig ‚kaputt machen’ muss. Gründe dafür können erfahrungsgemäß sein: Kapitalbedarf für die Tilgung von Schulden, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Erwerbsunfähigkeit, unerwarteter Kapitalbedarf für Renovierungen, ein neues Auto, eine weitere Ausbildung, Kindererziehungszeiten…
Versicherungen oder Altersvorsorge?
Wenn man Prioritäten setzen muss, weil nicht von Anfang an genügend Geld für alles vorhanden ist, finden wir folgende Reihenfolge überzeugend:
Zunächst Absicherung der größten finanziellen Risiken
Das sind die Punkte, die wir hier als „Pflichtversicherung“, „sehr wichtig“ und „sinnvoll“ vorschlagen. Sparen können Sie eben nur dann erfolgreich, wenn Sie erstens auch ein (abgesichertes) Einkommen haben und zweitens größere Schäden nicht umgehend Ihre Rücklagen aufzehren.
Anschließend oder auch parallel Bildung von Rücklagen
Damit sind 2 bis 3 Monatseinkommen für kurzfristigen Kapitalbedarf gemeint.
Danach zum Beispiel 1 bis 2 Jahreseinkommen für mittelfristigen Kapitalbedarf, oder größere Ziele (z.B. große Reisen, neues Auto, Eigenkapital für Immobilienerwerb, Ausbildung der Kinder).
Erst daran anschließend Rücklagenbildung für die Altersvorsorge
Muss Geld aus der ‚Kasse’ für kurzfristigen oder mittelfristigen Kapitalbedarf entnommen werden, wird diese ‚Kasse’ anschließend vorrangig wieder aufgefüllt. Erst, wenn sie wieder voll ist, wird die nächste ‚Kasse’ weiter bespart.
Sie finden diese Strategie und Prioritätensetzung von Versicherungen, Sparen und Altersvorsorge auch als „Terrassenmodell“ beschrieben.
Wenn Sie Interesse an einer entsprechenden unabhängigen Finanzanalyse haben, empfehle ich Ihnen gern meine geschätzte Berliner Kollegin Nadja Schiller von Finanzideen Berlin.
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Zuletzt überarbeitet am 25.10.2022. Versicherungen oder Altersvorsorge?