FAQ zur Berufsunfähigkeitsversicherung

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine Versicherung, die eine monatliche Rente zahlt, wenn der Versicherte aufgrund irgendeiner Krankheit oder eines Unfalls seinen Beruf dauerhaft zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben kann.

Wenn Sie jetzt oder in Zukunft arbeiten müssen, um Ihren Lebensunterhalt zu verdienen, ist eine BU für Sie sinnvoll, weil die staatliche Absicherung dafür nicht ausreicht. Je früher Sie eine BU abschließen, desto günstiger sind meistens die Beiträge.

Wer jetzt oder in Zukunft auf sein Einkommen aus einer Erwerbstätigkeit angewiesen ist, sollte den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung in Erwägung ziehen.

Für die Kosten einer BU sind zahlreiche Faktoren ausschlaggebend und die Preise unterscheiden sich gewaltig. Startertarife für junge Leute gibt es ab ungefähr 20 Euro im Monat, nach oben sind quasi keine Grenzen gesteckt.

Der Abschluss einer BU ist unter Umständen auch bei bereits vorhandenen Gesundheitsproblemen möglich. Dies hängt von der Art, Anzahl und Zeitraum der Vorerkrankungen ab. Vorerkrankungen können zu höheren Beiträgen oder zum Ausschluss vom Versicherungsschutz, aber auch zu einer Antragsablehnung führen. Zur Klärung der Versicherbarkeit empfiehlt sich eine anonyme Risikovoranfrage.

Bei Vertragsabschluss ist eine Gesundheitsprüfung erforderlich. Danach nicht mehr, es sei denn, es ist in den Versicherungsbedingungen vereinbart, was z.B. bei Erhöhungen oder Einschlüssen von Zusatzbausteinen der Fall sein kann.

Berufe mit erhöhtem Unfall- oder Krankheitsrisiko wie beispielsweise Bauarbeiter, Feuerwehrleute, Handwerker oder soziale Berufe wie Erzieher und Pfleger gelten als besonders risikoreich. Wegen der meisten Ursachen für Berufsunfähigkeit kann man auch in einem Bürojob berufsunfähig werden.

Die Höhe der BU-Rente sollte sich daran orientieren, wie hoch die monatlichen Ausgaben sind und wie viel Geld im Falle einer Berufsunfähigkeit fehlen würde. Sie wird bereits beim Abschluss festgelegt und ist im Rahmen der Annahmerichtlinien des Versicherers frei wählbar.

Die Höhe der BU-Rente kann in der Regel während der Vertragslaufzeit angepasst werden, z.B. bei Änderungen des Einkommens oder der Lebenssituation. Bei bestimmten Anlässen wie Heirat oder deutlicher Einkommenserhöhung ist meistens keine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung leistet in der Regel, wenn die versicherte Person ihren zuletzt ausgeübten Beruf für voraussichtlich mindestens sechs Monate zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben kann.

In den meisten Fällen gibt es bei einer BU-Versicherung keine Wartezeit. Für die nach Abschluss des Vertrags eingetretene Berufsunfähigkeit haben Sie vollen Versicherungsschutz, wenn der Versicherungsschein ausgestellt ist, der Versicherungsbeginn erreicht ist und Sie den ersten Beitrag gezahlt haben.

Der Versicherer zahlt die BU-Rente, solange man berufsunfähig bleibt und lebt. Die maximale Dauer richtet sich nach der bei Vertragsabschluss vereinbarten Laufzeit. Sie sollte sicherheitshalber bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze (67 Jahre) gewählt werden.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung läuft so lange, wie es im Vertrag vereinbart ist. Wenn Sie vorher in Altersrente gehen und den Versicherungsschutz nicht mehr benötigen, können Sie den Vertrag kündigen. Ansonsten läuft die BU weiter und Sie bleiben im zuletzt ausgeübten Beruf versichert.

Ob man die BU-Rente bekommt, hängt von den Versicherungsbedingungen des BU-Vertrags ab. Ob man gleichzeitig Krankengeld oder eine Erwerbsminderungsrente bezieht, spielt keine Rolle, die Leistungen werden auch nicht angerechnet.

Grundsätzlich unterliegt die BU-Rente der Einkommenssteuer. Wegen bestimmter Freibeträge und Regelungen fällt auf die durchschnittliche Rente einer privat abgeschlossenen BU kaum Einkommenssteuer an. Es empfiehlt sich, hierzu einen Steuerberater zu konsultieren.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist die einzige Versicherung, mit der man sich gegen die Folgen einer Berufsunfähigkeit absichern kann.

Ja, es ist möglich, die BU-Rente zum Beispiel mit einer Risikolebensversicherung oder einer Rentenversicherung zu kombinieren. Flexibler bleibt man auf jeden Fall, wenn man Risikoabsicherung und Sparvorgang trennt.

Ja, Selbständige müssen in der Regel vollständig selbst vorsorgen und können daher ebenfalls eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen.

Bei einem Berufswechsel läuft die Berufsunfähigkeitsversicherung unverändert weiter. In sehr guten Verträgen kann der Beitrag reduziert werden, wenn der neue Beruf vom Versicherer als risikoärmer eingestuft wird.

Bei einem Umzug ins Ausland kann die Berufsunfähigkeitsversicherung unverändert weiterlaufen, weil die meisten Tarife weltweiten Versicherungsschutz bieten.

Die „abstrakte Verweisung“ ist eine früher weit verbreitete Klausel, die es dem Versicherer erlaubt, die Leistung zu verweigern, wenn der Versicherte in einem anderen Beruf arbeiten könnte, der seinen Fähigkeiten entspricht. Heute gibt es nur noch wenige Angebote, die eine abstrakte Verweisung enthalten.

Wenn der Versicherte während der Laufzeit des Vertrags verstirbt, erlischt der BU-Vertrag. Stirbt der Versicherte, während der Versicherer die BU-Rente zahlt, endet die Rentenzahlung.