Was haben Sie von einer Unfallversicherung, wenn Sie wegen einer Krankheit nicht mehr arbeiten können? Nichts. Deswegen sehen wir eine Unfallversicherung eher als Ergänzung einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Nicht als Alternative.

Inhaltsverzeichnis
- Ursachen für Berufsunfähigkeit
- Was gilt eigentlich als Unfall?
- Wozu also eine Unfallversicherung?
- Der Invaliditätsgrad in der Unfallversicherung
- Braucht man wirklich beides, BU und Unfallversicherung?
- Manchmal klappt es auch nur mit einer Unfallversicherung
- Unfallversicherungs-Vergleich
- Weiterführende Links:
- Anfrage stellen
Ursachen für Berufsunfähigkeit
Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann, ist entweder arbeits-, berufs-, oder erwerbsunfähig, oder gilt als erwerbsgemindert oder behindert. So viele unterschiedliche Begriffe sind nötig, um die unterschiedlich starken Auswirkungen von Krankheiten und Unfällen auf die Arbeitskraft zu bezeichnen. Welchen Anteil haben nun Unfälle daran?

Nur 7,77 Prozent der Berufsunfähigkeitsfälle des Jahres 2021 waren auf Unfälle zurückzuführen. In allen anderen Fällen würde eine Unfallversicherung den Betroffenen nicht helfen.
Viel besser als eine Unfallversicherung ist daher eine Berufsunfähigkeitsversicherung zur Absicherung der Arbeitskraft geeignet: Denn bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung sind sowohl die Folgen von Krankheiten, als auch von Unfällen versichert.
Was gilt eigentlich als Unfall?
Grundlage für eine Leistung aus einer privaten Unfallversicherung ist stets ein Unfall: Voraussetzung ist demnach, dass man plötzlich durch ein von außen auf den Körper wirkendes Ereignis (Unfallereignis) unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidet. Wenn auch nur eine dieser Voraussetzungen fehlt, handelt es sich in der Regel nicht um einen Unfall gemäß der Versicherungsbedingungen.
Beispielsweise ältere Verträge und Billlig-Unfallversicherungen orientieren sich sehr streng an dieser Definition des Unfall-Begriffs. Das heißt: Folgen von so etwas wie Ertrinken, Erfrierungen, Insektenstichen, Zeckenbissen, Kraftanstrengungen und Eigenbewegungen sind nicht versichert. Bei guten Neuverträgen sollten auch diese Ereignisse gesondert als mitversichert in den Versicherungsbedingungen aufgeführt sein. Man sollte also genau hinsehen.
Ein dauerhafter Schaden, der in der Unfallversicherung Invalidität genannt wird, muss meistens innerhalb von 12 Monaten nach dem Unfall eingetreten sein und innerhalb weiterer 3 Monate gegenüber dem Versicherer geltend gemacht worden sein.
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Wozu also eine Unfallversicherung?
Eine Unfallversicherung ist nicht überflüssig, wenn man bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung hat. Die Unfallversicherung ist zwar weniger wichtig, aber eine gute Ergänzung: So soll die Berufsunfähigkeitsversicherung laufende Einnahmen durch eine Rentenzahlung sicherstellen. Hingegen ist die Hauptaufgabe der Unfallversicherung, durch eine einmalige Kapitalzahlung nach einem Unfall beispielsweise größere Aufwendungen für behindertengerechte Umbauten am Auto, Wohnung oder Haus zu (re-) finanzieren.

Der Invaliditätsgrad in der Unfallversicherung
Einer der Vorteile einer Unfallversicherung besteht darin, dass die Leistung recht genau definiert ist. Für viele Körperteile ist festgelegt, wie hoch der Invaliditätsgrad bei dessen Verlust ist. Der Invaliditätsgrad wird benötigt, um aus der Versicherungssumme die exakte Höhe der Leistung zu ermitteln. Solche Tabellen nennen sich „Gliedertaxe“ und sehen dann z.B. so aus:
Verlust | Invaliditätsgrad |
eines Armes im Schultergelenk | 70% |
eines Armes bis oberhalb des Ellenbogengelenkes | 65% |
eines Armes bis unterhalb des Ellenbogengelenkes | 60% |
einer Hand im Handgelenk | 55% |
eines Daumens | 20% |
eines Zeigefingers | 10% |
eines anderen Fingers | 5% |
eines Beines über der Mitte des Oberschenkels | 70% |
eines Beines bis zur Mitte des Oberschenkels | 60% |
eines Beines bis unterhalb des Knies | 50% |
eines Beines bis zur Mitte des Unterschenkels | 45% |
eines Fußes im Fußgelenk | 40% |
einer großen Zeh | 5% |
einer anderen Zehe | 2% |
eines Auges | 50% |
des Gehöres auf einem Ohr | 30% |
des Geruchssinnes | 10% |
des Geschmacksinns | 5% |
Die Versicherer verwenden ganz unterschiedliche Gliedertaxen in ihren Unfallversicherungs-Tarifen. Sie gehen aus den Versicherungsbedingungen hervor.
Braucht man wirklich beides, BU und Unfallversicherung?
Hoffentlich brauchen Sie beides niemals. Wenn aber der Tag kommt, haben Sie entweder vorgesorgt, oder nicht. Manchmal kommt zum Unglück ja auch noch Pech dazu: So haben wir einen Kunden, der zunächst berufsunfähig wurde und der Monate später einen Finger durch einen Unfall verlor.
Manchmal klappt es auch nur mit einer Unfallversicherung
Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es bei Unfallversicherungen auch Angebote ohne Gesundheitsfragen. Wer also bereits ganz erhebliche Vorerkrankungen hat und keinen Versicherer für eine Berufsunfähigkeitsversicherung findet, kann mit einer Unfallversicherung immerhin noch einen kleinen Teil möglicher Ursachen des Verlusts der Arbeitskraft absichern. Das ist bestimmt besser, als nichts.
Unfallversicherungs-Vergleich
Wenn Sie mal eben rechnen und vergleichen wollen, nutzen Sie gern unseren Vergleichsrechner für Unfallversicherungen. Sie können darüber auch Leistungen vergleichen, Gliedertaxen ansehen, Versicherungsbedingungen herunterladen und online Versicherungsschutz beantragen.
Weiterführende Links:
- WISO-Tipp Absicherung gegen Erwerbsunfähigkeit: 8 Fehler in 5 Minuten
- Zum Unfall-Versicherungsvergleich
- Lieber doch eine Berufsunfähigkeitsversicherung
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Zuletzt aktualisiert am 25.05.2022 Unfallversicherung