Das Wichtigste im Überblick
Eine Unfallversicherung zahlt in der Regel nur bei bleibenden Schäden nach einem Unfall.
Die meisten Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen aus dem Berufsleben ausscheiden, müssen das wegen der Folgen einer Krankheit.
Deswegen ist eine Unfallversicherung keine Alternative zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie kann aber eine sinnvolle Ergänzung darstellen.
Inhaltsverzeichnis
Ein Unfall ist keine Krankheit
Manchmal, eher gesagt relativ selten, machen die Versicherer es richtig und geben ihren Produkten Namen, die einen auf die richtige Spur bringen. So ist es zum Beispiel bei der Unfallversicherung.
Denn eine Unfallversicherung leistet, wenn Sie einen Unfall hatten. Und zwar einen schwereren Unfall, der Folgen hinterlassen hat, durch den eine Invalidität eingetreten ist. Gemeint ist also nicht, sich ein Bein verstauchen und hinterher ist alles wieder gut.
Anders ausgedrückt: Wenn Sie einen bösen Unfall hatten und dieser Folgen hinterlassen hat (z.B. eingeschränkte Beweglichkeit, Finger ab), kann Ihnen eine Unfallversicherung helfen. Sofern Sie die Unfallversicherung bereits beim Unfall hatten, wohlgemerkt. Deshalb bitte merken: Unfall & Folgen.
Warum eine Unfallversicherung bei Berufsunfähigkeit nicht ausreicht
Angenommen, jemand wird berufsunfähig, kann also aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf nicht mehr voll ausüben. Wie oft passiert das auf Grund eines Unfalls? Hier hilft ein Blick auf die Statistik zu den Ursachen von Berufsunfähigkeit.
- Laut dieser Statistik von Morgen & Morgen für das Jahr 2022 (veröffentlicht im April 2023) sind Nerven- und psychische Erkrankungen mit einem Anteil von 34,5 Prozent mit großem Abstand der Hauptauslöser von Berufsunfähigkeit. Mehr als jeder Dritte, der Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung erhalten hat, bekam sie also deswegen.
- Gut 20 Prozent, also jeder Fünfte, war am Skelett- und Bewegungsapparat erkrankt.
- Mehr als 17 Prozent der Betroffenen waren wegen Krebs zu krank zum Arbeiten.
- Nur 7 Prozent mussten wegen des Herz- und Kreislaufsystems dauerhaft aus dem Beruf ausscheiden.
- Für knapp 14 Prozent galten „sonstige Gründe“ als Auslöser der Berufsunfähigkeit. Das können z.B. Erkrankungen der Augen oder ein Tinnitus sein.
- Unfälle machen nicht einmal 8 Prozent der Fälle aus.
Deswegen ist die Aussage, „Ich brauche keine BU, ich habe eine Unfallversicherung“ ein Trugschluss.
„Ich brauche keine BU …“ Doch!
Eine Unfallversicherung kann die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht ersetzen, aber ergänzen: Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt bei Berufsunfähigkeit eine Rente. Falls doch einmal ein Unfall der Auslöser war, kann die Unfallversicherung zusätzlich eine einmalige Kapitalleistung („Invaliditätsleistung“) erbringen. Damit kann man dann beispielsweise das Haus oder das Auto behindertengerecht umbauen. So passt es.
Hier sehen Sie unsere Info-Grafik mit den wichtigsten Gründen, weshalb Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung brauchen.
Weiterführende Links
- Wann gilt man als berufsunfähig?
- Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
- Blogbeitrag: Berufsunfähigkeitsrente bekommen? Hier klappt es.
Anfrage für eine Berufsunfähigkeitsversicherung stellen
Zuletzt aktualsiert am 30.03.2024 Ich brauche keine BU, ich habe eine Unfallversicherung