Das Wichtigste zum Probeantrag
Seitdem es die anonyme Risikovoranfrage gibt, werden Probeanträge immer seltener genutzt.
Der Grund dafür ist, dass man Probeanträge nicht anonym stellen kann.
Dennoch können Probeanträge nützlich sein: Vor allem dann, wenn man mit einer Risikovoranfrage kein brauchbares Ergebnis bekommen konnte.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Probeantrag?
Für einen Probeantrag, zum Beispiel für eine Berufsunfähigkeitsversicherung, nutzt man das normale Antragsformular der Versicherungsgesellschaft. Aber es wird nicht unterschrieben. Außerdem setzt man noch handschriftlich „Probe-“ vor das Wort „Antrag“.
Was bewirkt ein Probeantrag?
Mit einem Probeantrag kann man herausfinden, ob ein Versicherer jemanden zu normalen Konditionen versichern würde. Oder ob der Versicherer Leistungsausschlüsse vereinbaren, Risikozuschläge erheben, oder einen richtigen Antrag sogar abgelehnen würde.
Ein Probeantrag ist für den Kunden, wie für den Versicherer, nicht verbindlich.
Damit ähnelt ein Probeantrag einer Risikovoranfrage. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass man einen Probeantrag nicht anonym stellen kann.
Vorteile von Probeanträgen
Da es sich nicht um einen rechtsverbindlichen Antrag handelt, kann es auch nicht zu einer „offiziellen“ Antragsablehnung kommen. Abgelehnte Anträge sind stets negativ, weil man sie anderen Versicherern meist anzeigen muss, wenn man es anschließend bei weiteren Anbietern probieren will. Auch wenn die Versicherer durchaus unterschiedlich entscheiden, führt das doch zumindest dazu, dass genauer geprüft wird.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass man wegen eines Probeantrages nicht in die „schwarze Liste“ der Versicherer, dem HIS, eingemeldet werden darf: Es fehlt schlicht an der Unterschrift und damit am Einverständnis des Betroffenen dazu.
Im Vergleich zu Risikovoranfragen liegt der Vorteil von Probeanträgen darin, dass jeder Versicherer exakt sein Antragsformular ausgefüllt bekommt. Das kann zu exakteren Einschätzungen führen, falls Risikovoranfragen nicht wirklich professionell durchgeführt werden.
Nachteile von Probeanträgen
- Viele Versicherer aktepzieren keine Probeanträge;
- Probeanträge sind auch für den Versicherer nicht verbindlich;
- Man kann Probeanträge nicht anonymisiert stellen;
- Will man sich später für den Anbieter entscheiden, muss der Antrag nochmals – dann unterschrieben – eingereicht werden. Erst dann beginnt der Versicherer mit der rechtsverbindlichen Bearbeitung.