Berufsunfähigkeitsversicherung IT-Berater: Alles andere als überflüssig.
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Braucht ein IT-Berater überhaupt eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Klare Aussage: Wenn Sie als IT-Berater mit Ihrem Beruf Ihren Lebensunterhalt verdienen, dann brauchen Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Der Grund liegt zum einen in der staatlichen Absicherung von IT-Beratern und zum anderen in den Ursachen, die zu einer Berufsunfähigkeit führen. Schauen Sie sich dazu unsere Grafik an:

- Laut dieser Statistik von Morgen & Morgen für das Jahr 2021 (veröffentlicht im April 2022) sind Nerven- und psychische Erkrankungen mit einem Anteil von über 33,5 Prozent mit großem Abstand der Hauptauslöser von Berufsunfähigkeit. Jeder Dritte, der Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung erhalten hat, bekam sie also deswegen.
- Gut 20 Prozent, also jeder Fünfte, war am Skelett- und Bewegungsapparat erkrankt.
- Mehr als 17 Prozent der Betroffenen waren wegen Krebs zu krank zum Arbeiten.
- Nur gut 6,5 Prozent mussten wegen des Herz- und Kreislaufsystems dauerhaft aus dem Beruf ausscheiden.
- Für knapp 15 Prozent galten „sonstige Gründe“ als Auslöser der Berufsunfähigkeit. Das können z.B. Erkrankungen der Augen oder ein Tinnitus sein.
- Unfälle machen nicht einmal 8 Prozent der Fälle aus.
Demzufolge liegt rund 2/3 der Ursachen für eine Berufsunfähigkeit in psychischen Erkrankungen, Nervenleiden und Krebs. Stress im Beruf, ein hohes Maß an Verantwortung, stundenlanger Konzentrations-Zwang, Zukunftsängste – das alles kann gerade auch bei IT-Beratern / IT-Consultants Spuren hinterlassen.
Ferner sind schon zu Studentenzeiten psychische Diagnosen an der Tagesordnung, wie die Techniker Krankenkasse bereits im Jahr 2013 feststellte:

Wie sind IT-Berater staatlich abgesichert?
Diese Frage hängt vor allem davon ab, ob Sie angestellt tätig sind (wie die meisten IT-Berater) oder selbstständig. Zur Absicherung als Angestellter siehe den Beitrag „Wie ist man staatlich abgesichert, wenn man nicht mehr arbeiten kann?„. Kleiner Wink: Nur wenn Sie keinerlei Erwerbstätigkeit von 6 Stunden am Tag mehr ausüben können, dürfen Sie auf eine Erwerbsminderungsrente hoffen. Deren durchschnittliche Höhe für Neurentner im Jahr 2020: 882 Euro im Monat. Falls Sie selbstständig tätig sind, also mit eigenem Betrieb, müssen Sie vollständig selber vorsorgen, dann gibt es in aller Regel nicht einmal diese 882 Euro.


Berufsunfähigkeitsversicherung IT-Berater
IT-Berater müssen flexibel sein: Auftraggeber, Teams, Aufgabenstellungen und Rahmenbedingungen ändern sich von Projekt zu Projekt. IT-Berater oder IT-Consultants beraten und unterstützen Unternehmen bei der Neueinführung oder Weiterentwicklung von IT-Systemen. Ihre Arbeit findet oft als Projektarbeit statt und eher selten an einem festen Arbeitsplatz. IT-Beratung bedeutet meistens: Immer wieder neue Kunden und Aufgaben an unterschiedlichen Standorten. Das erfordert ein hohes Maß an Flexibilität, Konzentration und Sachkenntnis.
Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung für IT-Berater kommt es auf viele Details an. Sogar darauf, ob Sie wirklich genau diese Tätigkeit ausüben. Vielleicht muss man Ihre Tätigkeit eigentlich anders bezeichnen, denn einige IT-Berater sind bei genauerer Hinsicht eher tätig als:
Applikationsprogrammierer, Application Service Provider, Datenbankentwickler, Datenmanager, EDV-Berater, EDV-Dienstleister, EDV-Gutachter, EDV-Ingenieur, EDV-Projektmanager, Fachinformatiker, Informatiker, Ingenieur im IT-Bereich, Interims-Manager EDV, IT-Commercial, IT-Consultant, IT-Dienstleister, IT-Engineer, IT-Manager, IT-Projektleiter, IT-Qualitätsingenieur, IT-Sachverständiger, IT-Supporter, Netzwerk-Administrator, Netzwerk-Betreuer, Organisationsprogrammierer, PHP-Entwickler, Programmierer, Projektmanager, Provider, SAP-Berater, SAP-Consultant, SAP-Entwickler, SEO-Consultant, Service-Provider, Software-Engineer, Softwareentwickler, Software-Händler, Systemadministrator, System-Berater EDV, Systemanalytiker, System-Engineer, Webdesigner, Webdeveloper oder Webentwickler.
Im Zweifelsfall hilft eine Tätigkeitsbeschreibung, damit der Versicherer sich ein Bild von Ihrer Tätigkeit machen kann.

Worauf kommt es bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung für IT-Berater an?
Eigentlich auf alles. Auf den Verzicht auf die abstrakte Verweisung zum Beispiel.
Falls die Karriere in eine Richtung angedacht ist, die einmal eine Selbstständigkeit beinhaltet, sollten die Vertragsklauseln auch darauf ausgelegt sein. Stichwort: Verpflichtung zur Umorganisation der Betriebe von Selbstständigen. Dazu siehe auch „Berufsunfähigkeitsversicherung: Für Selbstständige unverzichtbar„.
Wenn Sie als IT-Consultant sehr gut verdienen, kann es auch bereits eine kleine Herausforderungen sein, Versicherungsschutz in der gewünschten Höhe zu bekommen. Ab 2.500.- € BU-Rente fordern die Versicherer ärztliche Untersuchungen, da reichen Gesundheitsangaben im Antrag nicht mehr aus.
Die meisten Nachversicherungsgarantien enden ebenfalls bei einer Gesamt-BU-Rente von 2.500.- €. Manchmal kann es daher schon allein aus diesem Grund sinnvoll sein, den Versicherungsschutz auf zwei Versicherer zu verteilen. Dazu siehe den Blogbeitrag 2 Berufsunfähigkeitsversicherungen gleichzeitig: Ja oder nein? Lassen Sie sich am besten beraten!

Weiterführende Links
- Die Umorganisationsklausel – wichtig für Selbstständige
- Was bedeutet eigentlich „50% Berufsunfähigkeit“?
- Wie oft wird eine Berufsunfähigkeit anerkannt?
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Zuletzt aktualsiert am 27.06.2022 Berufsunfähigkeitsversicherung IT-Berater