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Helbergs Versicherungsblog
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09
Mai
2012

„Kein Geld verdienen kann ich auch ohne zu arbeiten“

Kategorie: KFZ-Versicherung, Versicherungsvertrieb  ·  Autor: Matthias Helberg  ·  0 Kommentare

„Kein Geld verdienen kann ich auch ohne zu arbeiten“ – an diesen Ausspruch musste ich heute denken. Falls Sie dem Malermeister Werner Deck auf twitter folgen (lohnenswert!), werden Sie den Spruch schon mal gelesen haben. Und er hat ihn wiederum von einem Kollegen… Was aber war nun heute geschehen? Einmir unbekannter Kollege bat mich, für ihn einen KFZ-Vertrag in einem bestimmten  Tarif bei einem bestimmten Versicherer einzureichen. Er hatte zu diesem Tarif keinen Zugang, „keine Anbindung“, wie man in der Branche sagt. Eigentlich helfe ich gern Kollegen, viele können das bestätigen. Hier aber fiel mir nur spontan dieser Spruch ein: „Kein Geld verdienen kann ich auch ohne zu arbeiten!“.

 

Warum muss auch ein Makler manchmal „Nein“ sagen?

Warum ich das so schreibe? Hier eine Rechnung für den angefragten Anbieter & Tarif:

Durchschnittliche KFZ -Prämie: 300 EUR pro Jahr. Davon gehen zunächst 19% Versicherungssteuer ab, es bleiben 252,10 EUR. Davon bekommt man als Versicherungsmakler bei diesem Anbieter und Tarif 5% Courtage, das sind 12,61 EUR. Allerdings bezieht sich das auf ein ganzes Versicherungsjahr, wir haben aber schon Mai. Verbleiben also grob gepeilt 8,40 EUR für 2012.

Dafür müssen alle Daten für eine KFZ -Versicherung für die Berechnung eingegeben werden (in diesem Fall ca 70 Datenfelder), es muss ein Antrag mit Produktinformationsblatt erzeugt werden, die Verbraucherinformation übergeben werden, weitere Formulare für den speziellen Tarif übergeben werden – und dann war noch etwas mit Beratungsdokumentation. Ist die Software zur Berechnung der KFZ-Versicherung nicht mit der Kundenverwaltungssoftware des Versicherungsmaklers verbunden, muss ein Großteil der Daten ein zweites mal eingegeben werden. Kommen die Unterlagen dann ausgefüllt zurück, sind weitere Daten einzugeben (z.B. Fahrgestellnummer, Bankverbindung), eine elektronische Versicherungsbestätigungsnummer (eVB) online abzurufen, der Antrag weiterzuleiten, die zusätzlichen Dokumente ebenfalls, aber an eine andere Adresse – und schließlich muss überprüft werden, ob der Vertrag auch wie beantragt policiert wurde.

Ist das alles erfolgt und hat der Kunde seinen Beitrag bezahlt, bekommt man einen oder zwei Monate später dann seine 8,40 EUR. Die darf man dann auch behalten – es sei denn, das Fahrzeug wird vor dem 31.12. verkauft oder abgemeldet, dann sind Courtagen anteilig zurück zu zahlen… Endet der Vertrag nicht, bekommt man in den Folgejahren dafür auch seine 12,61 EUR – wofür man natürlich auch im Schadensfall, oder bei Fragen zu helfen hat. Natürlich darf man auch nicht vergessen, dass die 8 oder 12 EUR die Einnahmen sind und keinesfalls der Gewinn. Anteilige Miete, Software-, Druck- und Personalkosten müssen noch abgezogen werden.

Kein Geld verdienen kann ich auch ohne Arbeit

So berechnet sich die Courtage für diesen KFZ-Vertrag

Da dieser Tarif auch nicht online im Internet abgeschlossen werden kann, gibt es zumindest derzeit auch wenig Möglichkeiten einer effektiveren Abwicklung.

 

Die Makler-Strategie: „Augen zu und durch“ oder „Kein Geld verdienen kann ich auch ohne zu arbeiten“?

Wie soll man sich nun als Makler verhalten: Reell Geld zu einem Auftrag dazubuttern? Augen zu und durch? Auftrag ablehnen? In diesem Fall habe ich mich zu letzterem entschieden – und dem Kollegen empfohlen, sich um eine entsprechende ‚Anbindung‘ zu kümmern. Bei Kunden, die auch mit vielen anderen Verträgen bei uns sind, gucken wir nicht so genau hin und machen das, was die meisten Kollegen machen: Quersubventionierung. Bei einem Vertrag bleibt mal etwas mehr hängen, bei einem anderen wenig oder kaum etwas, unterm Strich sollte es passen.

Am liebsten bieten wir aber – dort, wo es passt – die knallhart kalkulierten KFZ-Tarife von Service-orientierten Versicherern an, die für uns ohne Courtagen und mit der Möglichkeit von Nachlässen kalkuliert werden. Unsere Courtage stellen wir separat in Rechnung: 36 bis 39 EUR pro Jahr, so lange der Vertrag läuft. Dafür helfen wir im Schadensfall, beantworten Fragen, berechnen Ersatzfahrzeuge und führen für PKW automatisch jedes Jahr im November einen neuen Marktvergleich für das Folgejahr durch. Das ist nicht nur sehr transparent und echter Service, unsere Mandanten spüren auch, dass sie unsere Auftraggeber sind – nicht irgend ein Versicherer. Und wir wissen: Wir müssen schon einen guten Job machen, um nächstes Jahr auch wieder unsere Rechnungen bezahlt zu bekommen…

 

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